Im Winter sicher zur Arbeit
Die Tage werden kürzer, kälter und Regen sowie Glätte erschweren vor allem in den frühen Morgenstunden den Weg zur Arbeit. Trotz alledem bleibt das Fahrrad für viele auch im Winter das bevorzugte Verkehrsmittel – ob aus Umweltbewusstsein, Gewohnheit oder Freude an Bewegung an der frischen Luft. Doch wer sich im Winter weiterhin mit dem Fahrrad oder E-Bike auf den Weg macht, ist besonderen Gefährdungen ausgesetzt und könnte einer von zahlreichen Verunfallten auf dem Rad im Winter werden. Dieses Risiko kann gemindert werden – durch ein erhöhtes Bewusstsein für eben diese Gefährdungen und das Ergreifen von Schutzmaßnahmen.
Zur Einordnung und Betonung der Relevanz der folgenden Maßnahmen können Unfallzahlen der Unfallforschung der Versicherer (UDV) herangezogen werden. Hier zeigt sich, dass im Winter die Anzahl der Fahrradunfälle ohne Fremdeinwirkung stark ansteigt. In den letzten 15 Jahren haben sich Alleinunfälle mit dem Fahrrad mehr als verdoppelt, sodass sich im vergangenen Winter 2024/2025 etwa 27.400 Fahrradunfälle ereigneten. Fast ein Viertel dieser Unfälle zog schwere Verletzungen nach sich.
Auch im Hinblick auf tödliche Fahrradunfälle zeichnet sich ab: Jeder Dritte ist ein Alleinunfall – und das insbesondere in den Wintermonaten.
Doch wo genau liegen die Ursachen, und welche Gefährdungen begründen diese Statistiken?
Wie bereits erwähnt – und wohl am offensichtlichsten – erhöhen Witterungsbedingungen wie Nässe, Glätte und Schnee das Unfallrisiko. Insbesondere im Dunkeln sind diese Gefahren nicht immer direkt zu erkennen oder werden unterschätzt. Ein weiterer Punkt ist eine Infrastruktur, die nicht für Fahrradfahrer optimiert ist. Radwege sind nicht ausreichend von Schnee oder Eis geräumt.
Wo äußere Umstände nicht immer direkt beeinflusst werden können, kann das Fahrrad oder E-Bike für die Witterungsbedingungen vorbereitet werden.
Des Weiteren zeigt sich mit steigendem Alter eine Zunahme an Alleinunfällen – sodass insbesondere ältere Beschäftigte wachsam sein sollten – doch auch sichere und erfahrene Radfahrer sollten ihre Eignung vor jedem Fahrtantritt hinterfragen. Als Verkehrsteilnehmer haben Radfahrer ebenso wie alle anderen eine Verantwortung für sich und ihre Mitmenschen.
Wie können Sie Ihr Fahrrad oder E-Bike auf den Winter vorbereiten?
- Bremsen und Bremsbeläge prüfen (lassen) und bei Bedarf erneuern
- Beleuchtung und Sichtbarkeit kontrollieren und sicherstellen (starke Frontscheinwerfer, zuverlässiges Rücklicht und Reflektoren sind Pflicht)
- Reifenprofil überprüfen und ggf. umrüsten
- Reifendruck etwas absenken (stark aufgepumpte Reifen haben weniger Grip)
- Kette reinigen, schmieren und auch die Schaltung auf Funktion prüfen
- Pedale auf Rutschfestigkeit überprüfen
- Schrauben und Verbindungselemente nachziehen (lassen)
- Akku-Pflege bei E-Bikes:
- Bei Zimmertemperatur lagern
- Vor Fahrtantritt vollständig laden
- Tiefentladung vermeiden
- Reichweite im Blick behalten (bei Kälte vermindert)
Quelle: Arbeit & Gesundheit 17.09.2025 – “Das Fahrrad auf den Winter vorbereiten”
Wie sollten Sie persönlich ausgestattet sein?
Leider viel zu oft vernachlässigt: Ein Helm schützt zuverlässig vor schweren Kopfverletzungen. Die Ausrede „Das ist doch nur eine kurze Strecke durch die Stadt“ gilt weder im Winter noch in anderen Jahreszeiten, denn ein Unfall im Straßenverkehr kann jederzeit passieren. Hilfreich ist zudem, wenn der Helm Ihre Sichtbarkeit erhöht.
Auch Ihre Bekleidung sollte gut sichtbar sein. Geeignet sind helle, auffällige Farben oder ergänzende Reflektoren.
Sollten Sie die vorgenannten Punkte nicht sicherstellen können oder bei extremen Wetterlagen gilt: Haben Sie einen Plan B griffbereit, um sicher zur Arbeit zu gelangen. Dies kann je nach Umständen die Nutzung des eigenen Kfz oder des ÖPNV bedeuten.
Mit der richtigen Vorbereitung und Aufmerksamkeit lässt sich der Arbeitsweg auch im Winter sicher und angenehm gestalten.
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Verfasser:
Robert Wendt
